Am 24. Mai 2023 haben wir den 5. Hildesheimer Nachbarschaftspreis 2023 verliehen.

Ein erster Foto-Bericht von der Preisverleihung:

foto: wernerkaiser.com (Urheberrechte liegen beim Fotografen)

Vordere Reihe (v.l.n.r.): Preisträgerinnen Ingrid Bergmann und Mariam Obeid. Bürgermeisterin Beate König.   Hintere Reihe: Prof. Dr. Katja Lembke (Stiftungsratsvorsitzende), Marcus Meyer (Finanzvorstand), Katrina Teigeler in Vertretung für die Preisträgerin Lena Feld, Reinald Bever (Vorstandsvorsitzender).

Ziel des Hildesheimer Nachbarschaftspreises

Seit Jahren verfolgt die Stiftung das Ziel, durch die Vergabe des Hildesheimer Nachbarschaftspreises auf die vielfach geleistete, ehrenamtliche Unterstützung in der Nachbarschaft in Fällen von Not und Leid und immer dann, wenn durch Alter, Krankheit und vielem mehr Bedarf besteht, aufmerksam zu machen und ihr durch die Auszeichnungen Achtung und Wertschätzung entgegenzubringen, zugleich aber auch anzuregen, nicht weg-, sondern hinzuschauen, wo in der eigenen Nachbarschaft eine solche Hilfe gebraucht wird. Dabei können schon kleine Gesten, kurze Gespräche große Wirkung zeigen.

Die Preisträgerinnen

Deshalb hat die Stiftung auch dieses Jahr wieder über einen großen online-Verteiler und mit freundlicher Unterstützung der Hildesheimer Print-Medien den 5. Hildesheimer Nachbarschaftspreis ausgeschrieben. Aus einer umfangreichen Kandidatenliste hat die Jury, der Vorstand der Stiftung, in diesem Jahr drei Preisträgerinnen ausgewählt:

Ingrid Brinkmann, Mariam Obeid und Lena Feld.

Nach Begrüßung und einleitenden Worten durch den Vorstand würdigte Frau Bürgermeisterin Beate König für die Stadt Hildesheim mit sehr einfühlsamen und zugewandten Worten Preis und Preisträgerinnen. Sie hob die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements gerade auch im Bereich des nachbarschaftlichen Gemeinwesens hervor und bedankte sich für die Förderung des Miteinanders und die Pflege eines achtsamen Umgangs unter der Stadtbevölkerung.

Ort des Geschehens war die Licht.n.Stein-Lounge im früheren Ratskeller, mit Licht und Technik auch für diese Veranstaltung bestens ausgestattet. Die Gäste waren mit Getränken gut versorgt, als der Vorstandsvorsitzende Reinald Bever die erste Preisträgerin, Frau Ingrid Brinkmann, vorstellte und ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement bei der Begleitung von Demenzkranken und ihren Angehörigen würdigte. Aus eigener Erfahrung hatte sie sich dafür eingesetzt, Selbsthilfegruppen zu bilden, in denen sich Angehörige treffen, untereinander austauschen und unterstützen können. Sie ist so zu einer Mitgründerin der Freiwilligeninitiative für demenzerkrankte Menschen und ihre pflegenden Angehörigen geworden und wirkt auch nach 25 Jahren Engagement noch heute in den regelmäßig stattfindenden Treffen der Selbsthilfegruppen für Angehörige mit und gibt ihre Erfahrungen weiter.

Mehr zu FRIDA Hildesheim hier

Vor dem Krieg aus Syrien, wo sie als Bauingenieurin gearbeitet hatte, geflüchtet, fand Frau Mariam Obeid im Raum Hildesheim eine neue Heimat. Sie hat, berichtete die Laudatorin Prof. Dr. Katja Lembke, schnell die deutsche Sprache gelernt und den Wunsch, ein Teil der Gesellschaft zu werden. Deshalb engagiert sie sich auf vielfache Weise und ist in ehrenamtlicher Zusammenarbeit mit dem Verein Asyl e.V. Teil des Projekts „Stadtteilmütter und Stadtteilväter“ geworden. Sie hat eine wichtige Lotsenfunktion übernommen und begleitet Menschen bei Arzt- oder Behördenbesuchen. Kindern bessere Bildungschancen zu schaffen, Frauen in einen Austausch zu bringen und bei der Integration in Deutschland zu helfen, sind ihr wichtige Anliegen. Sie hilft inzwischen nicht nur Kindern und Familien in direkter Nachbarschaft, sondern im ganzen Stadtbereich. Sie verhilft Menschen mit Migrationsgeschichte zu einer positiven Teilhabe und wirkt an der kulturellen Öffnung der Gesellschaft mit.

Mehr zum Projekt des Asyl e.V. „Stadtteilmütter und Stadtteilväter“ hier

Lena Feld engagiert sich im Projekt „wellcome-Praktische Hilfe nach der Geburt“, Trägerin ist die Ev. Familien-Bildungsstätte Hildesheim, ehrenamtlich. Dieses Projekt passt gut zum Berufsziel der Preisträgerin: Sie will Hebamme werden, ihr „Traumberuf“, führte der Laudator Vorstandsmitglied Marcus Meyer aus.  „Wellcome“ versteht sich als eine Nachbarschaftshilfe mit dem Ziel, Familien im ersten Lebensjahr ihres Kindes auf Wunsch zu entlasten. Lena Feld unterstützt zurzeit eine Familie mit Zwillingen. Dort sammelt sie einprägsame Erfahrungen und findet es wunderschön, dass die Zwillinge Bindung und Vertrauen zu ihr haben. Bei aller Herausforderung, eigene Verpflichtungen und Ehrenamt unter einen Hut zu bekommen, ist für sie ihr Engagement als „Freundin auf Zeit“ eine Bereicherung und freut sich, etwas Gutes tun zu können. Ehrenamt sagt sie, „fand ich schon immer cool“. Diese Einstellung der 25jährigen hat uns gefallen und steht dafür, dass ehrenamtliches Engagement nicht nur etwas für Ältere ist.

Mehr zum Projekt „wellcome-Praktische Hilfe nach der Geburt“ hier 

Neben den Preisträgerinnen erhielten auch die genannten Einrichtungen eine Förderung der Stiftung für das Ehrenamt.

Ausführlicher Bericht in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung – Ausgabe vom 27.05.2023, S. 12